Struthof - Exkursion

Wir fuhren am 10.10.2019 mit dem Bus von unserer Schule nach Natzweiler-Struthof um dort das Arbeitslager zu besichtigen. Bis wir dort ankamen, mussten wir als letztes Stück einen steilen Berg hinauffahren. Wie uns später gesagt wurde, mussten die Inhaftierten den ganzen Weg selbst bauen und täglich 2-4 Mal hoch und herunter laufen. Und so steil wie es war, konnte man sich vorstellen, dass es kein Spaß war, dies täglich zu durchlaufen. Als wir dann endlich nach der 3-stündigen Fahrt ankamen, besichtigten wir zuerst ein kleines Museum. Dort waren viele Bilder, Flugblätter und verschiedenste Texte, von der Geschichte während und vor dem 2. Weltkrieg in Deutschland, ausgehangen. Zuletzt wurde uns ein kleiner Dokumentarfilm über die Situation dort gezeigt. Als wir dann weiter nach hinten zum Eingang liefen, kamen schon gemischte Gefühle wie „Will ich das wirklich sehen? / Was wenn ich es gesehen habe? / Wie soll ich dann darüber urteilen?“, hoch. Außerdem war es an diesem Tag kalt und windig, weshalb wir Schüler und Lehrer uns gut in die Rolle eines Inhaftierten begeben konnten. Vom Eingang ausgehend, konnte man das ganze Lager mit den Baracken, dem Massengrab und die komplette Umzäunung erkennen. Schon auf dem ersten Blick konnte man sich denken, dass es kein Spaß war hier zu leben. Wir liefen dann den steilen Berg zu den Baracken hinab. Als wir in eine der Baracken gingen, schlug unsere Lehrerin vor, wir könnten uns doch alle zusammen (24 Menschen) in ein kleines Zimmer stellen wo früher einmal 30 Inhaftierte gelebt hatten. Also taten wir dies und quetschten uns in das ca. 3 auf 4 Meter lange Zimmer. Schon nach 30 Sekunden wurde es den meisten zu eng und sie verließen das enge Zimmer wieder. Neben diesen kleinen Schlafzimmern waren auch noch die Todeszellen. Wenn man also etwas Unüberlegtes oder Falsches tat, wurde man dort mehrere Stunden eingesperrt. Dies war ca. 1 auf 1 Meter breit und 1,50 Meter hoch, weshalb man sich weder richtig hinsetzen, noch aufrecht stehen konnte. Unsere Lehrerin erzählte außerdem, dass dort meistens 3 Menschen auf einmal eingesperrt waren, wodurch es noch enger wurde. Mit 2 Freunden standen bzw. saßen wir in so einer Zelle und es war wirklich eng. Das soll man mehrere Stunden aushalten? Besser nicht! Dann liefen wir zu einem Raum, der zwar abgesperrt war, jedoch konnte man erkennen, dass darin eine Liege stand. Wie sich später herausstellte, war diese für Inhaftierte, an denen Experimente gemacht wurden. Die Ärzte wollten so auch wissenschaftlich beweisen, dass, Juden etc. schlecht und unrein seien. Als wir dann weiterliefen und unten ankamen, sahen wir ein großes Grab und dahinter ein Kreuz. Unsere Lehrerin erklärte, dass dort die Toten hineingeworfen wurden. Manche wurden aber auch in einem Ofen verbannt, was dazu genutzt wurde, das Wasser zu erwärmen, so dass es wenigsten für kurze Zeit warmes Wasser gab. 

Mit diesen Einblicken fuhren wir dann Richtung Straßburg, wo wir noch einen Aufenthalt von 2 Stunden bekamen. Später trafen wir uns dann wieder am Treffpunk und sahen zufällig eine erst letztens pensionierte Lehrerin. Diese freute sich uns und die Lehrer zu sehen und machte ihre altbekannten Witze und verbreitete gute Laune. Wie sich herausstellte, wussten einige Lehrer sogar, dass sie dort sein würde. Danach fuhren wir wieder Richtung Ettlingen und der Tag war auch schon zu Ende gegangen. 

Wer eine Chance bekommt so eine Besichtigung zu unternehmen, sollte dies tun, denn solche Erinnerungen bleiben!

-Autorin: Nina Gorman-

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